»EntÂsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von NazaÂreth, den GekreuÂzigÂten. – Er ist auf erstanÂden, er ist nicht hier.« (MarÂkus 16, 6)
Der März ist dieÂses Jahr ganz besonÂders, wir befinÂden uns mitÂten in der PasÂsiÂonsÂzeit. Am 1. finÂdet der WeltÂgeÂbetsÂtag statt, auch ganz besonÂders, denn wir beten mit und für die FrauÂen in PaläsÂtiÂna. Und am letzÂten Tag feiÂern wir Ostern! All dies umspannt der Vers aus dem Markus-Evangelium:
- EntÂsetÂzen: der FrauÂen in PaläsÂtiÂna und der FrauÂen am Grab.
- die KreuÂziÂgung Jesu und als HöheÂpunkt, als Abschluss —> die Auferstehung!
- FreuÂdig werÂden wir uns Ostern begrüÂßen mit den JahrÂhunÂderÂte alten WorÂten: Der Herr ist aufÂerÂstanÂden! und antÂworÂten: er ist wahrÂhafÂtig auferstanden!
Doch unser MonatsÂspruch und die weiÂteÂren VerÂse des EvanÂgeÂliÂums sagen da etwas ganz andeÂres. Die FrauÂen am Grab, zur BalÂsaÂmieÂrung gekomÂmen, finÂden es leer und sind zu Tode erschroÂcken. Und dann sitzt da jemand, sagt Jesus sei aufÂerÂstanÂden, sie müssÂten keiÂne Angst haben. Wie wäre es uns in dieÂser SituaÂtiÂon geganÂgen? HätÂten wir da unseÂren OsterÂjuÂbel spreÂchen könÂnen? Sie bekomÂmen den AufÂtrag, dieÂses EreigÂnis den JünÂgern zu erzähÂlen. Was machen sie stattÂdesÂsen? Sie flieÂhen, zitÂtern vor Angst und sagen nieÂmand etwas. Hier endet das eigentÂliÂche Evangelium.
Die letzÂten VerÂse wurÂden erst viel späÂter dazu gefügt, denn so hat es ja nicht wirkÂlich geenÂdet. Die BotÂschaft von der AufÂerÂsteÂhung ist ja weiÂter erzählt worÂden! – Noch einÂmal die FraÂge, was hätÂten wir gemacht? Für mich ist das nur hypoÂtheÂtisch, denn ich kann mir so eine SituaÂtiÂon gar nicht vorÂstelÂlen. Doch wie verÂhalÂte ich mich heuÂte mit der BotÂschaft der Auferstehung?
Eine VerÂkünÂdiÂgung über JahrÂtauÂsenÂde, die MilÂlioÂnen MenÂschen als WahrÂheit bezeugÂten und dafür auch heuÂte noch sterÂben! TrotzÂdem sagen uns, den ChrisÂten, vieÂle MenÂschen: Jesus, als Mensch, ja der hat schon eine gute MesÂsaÂge gehabt, aber aufÂerÂstanÂden? Damit kann ich nichts anfanÂgen. Was sage ich da? Bin ich, wie die FrauÂen, stumm: »und sie sagÂten nieÂmand etwas«? Bin ich entÂsetzt, furchtÂsam, wenn die FraÂgen komÂmen? – Je länÂger ich über all das nachÂdenÂke, umso mehr FraÂgen tun sich auf.
Und da gibt es auch noch dieÂsen kleiÂnen NebenÂsatz: »er ist nicht hier.« Damals bedeuÂteÂte es zuerst: Jesus ist nicht im Grab – ganz offenÂsichtÂlich. SpäÂter haben sie und vieÂle andeÂre ihn noch einÂmal geseÂhen. Doch wo ist er für uns? Im HimÂmel, bei Gott? Ja. Aber viel wichÂtiÂger: Er ist bei uns, bei mir. Es ist nicht nur ein Gefühl, ich bezieÂhe mich nicht nur auf Jesu VerÂspreÂchen in seiÂner letzÂten Rede, dem MisÂsiÂonsÂbeÂfehl, wo es am Ende heißt: »und sieÂhe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.« (MatÂthäÂus 28,20b)
Nein, ich erleÂbe es immer wieÂder: Da gibt es keiÂnen Zufall, da gibt es kein »Glück gehabt« —> da weiß ich, in dieÂsen speÂziÂelÂlen AugenÂbliÂcken war und ist ER bei mir! – DarÂum brauÂche ich nicht entÂsetzt zu sein, in ein leeÂres Grab zu schauÂen, sonÂdern kann freuÂdig bekenÂnen: »er ist nicht dort geblieÂben, er ist jeden Tag bei mir, denn er ist wahrÂhafÂtig aufÂerÂstanÂden!«
M. St.